Das postfaktische Zeitalter ist auch in der Widar Schule angekommen! Ein modernes Stück sollte es sein und am besten eines, das provoziert und schockiert – Voilà, die Klasse 11 wählte Sibylle Bergs absurdes, krasses und in der Tat provokantes Stück „Helges Leben“.
Dabei lässt sich alles ganz lieblich und verspielt an: Die liebe Göttin und der liebe Tod sind, nachdem die Menschen endlich ausgerottet wurden, zu Entertainmentfachleuten geworden. Ihre Aufgabe: Bespaßung der Tiere, die übrig geblieben und nun Herren der Welt sind. Die wünschen ein Menschenleben zu sehen, und sie bekommen es in vier Akten von der Zeugung bis zum Sterbezimmer. Was die Tiere – und die Zuschauer – bis dahin ertragen müssen, ist eine Zumutung, im wahrsten Sinne des Wortes: Denn mit Helge ist auch seine Angst ins Leben gekommen – und die gilt es loszuwerden! Manchmal ist das Leben geschmacklos, irre, unverständlich, manchmal lyrisch oder wollüstig. Das Leben ist aber nix wert, wenn man es nur von der Angst leiten lässt!
Also: Nur Mut, kommen Sie zu unserem Stück! Die Aufführungen sind am Mittwoch, 10.7. sowie Donnerstag, 11.7., jeweils um 20 Uhr, im Festsaal der Widar Schule.
Dirk Pattberg