Öffnung neuer Entwicklungsräume: die Mittelstufenklassen 5 und 6
Nachdem in den ersten vier Schuljahren die Kinder in enger Verbundenheit mit der Gemeinschaft und den jeweiligen Lehrer*innen gelernt haben, öffnet sich mit dem fünften Schuljahr ein neuer Entwicklungsraum, in dem die Kinder gefordert sind, mehr aus sich selbst heraus zu lernen. Der neue Morgenspruch spiegelt diese Entwicklung wider: Nun heißt es „Ich schaue in die Welt…“, mit einem immer autonomeren Ich, das der Welt gegenübersteht und sie mit wachsender Souveränität in ihren vielfältigen Erscheinungen betrachtet und gestaltet. Dabei befinden sich die Kinder in der Zeit um das 11. Lebensjahr in einer im Vergleich zu anderen Altersstufen harmonischen Phase. Man spricht auch von der „Mitte der Kindheit“.
Mit dem Eintreten in die Vorpubertät um das 12. Lebensjahr herum beginnen starke Kräfte zu wirken: Die körperliche Reifung wird vorangetrieben, und auf der Gefühlsebene geht es nun auf und ab. Die seelische Verbundenheit mit der Außenwelt schwindet zunehmend, doch erwacht auch die Lust, die Welt zu entdecken und sogar zu erobern. Den Heranwachsenden steht nun ein wachsendes Urteilsvermögen und eine größere Eigenständigkeit im Denken zur Verfügung, mit denen sie die eigenen Prozesse und Initiativen selbständiger strukturieren und organisieren können.
Die Zeit des Wandels: die Mittelstufenklassen 7 und 8
Mit den Stufen 7 und 8 beginnt für unsere Schüler*innen eine Zeit des Wandels und Wachstums. Ein Lehrerwechsel findet statt, und die Jugendlichen übernehmen zunehmend Verantwortung durch vielfältige Projekte und neue Epochen. Ein besonderes Highlight ist das Michaeli-Fest, das jedes Jahr von der 7. Klasse geplant und ausgerichtet wird – eine tolle Gelegenheit, Teamarbeit und Organisationsgeschick zu beweisen.
In der Projektwoche für den Martinsmarkt stellen die Schüler*innen eigene Produkte her, die anschließend auf dem Markt verkauft werden. Dabei entwickeln sie handwerkliche und unternehmerische Fähigkeiten. Viele dieser Projekte sind klassenübergreifend, dies stärkt den Stufenzusammenhalt und das Miteinander.
Die Halbjahresarbeit in der 8. Klasse fordert die Jugendlichen heraus, sich theoretisch und praktisch intensiv mit einem selbst gewählten Thema auseinanderzusetzen. Zudem erweitern sie ihren „Blick in die Welt“ durch erste Berufserfahrungen während eines zweiwöchigen Praktikums, sowie durch das Erlernen von computergestütztem Bewerbungsschreiben.
In der Lebenskunde werden lebensnahe Themen vermittelt und darauf der Schwerpunkt gelegt. Dies könnte unter anderem der Umgang mit Medien, oder ein Erste-Hilfe-Kurs sein.
Klassenfahrten in den Stufen 7 und 8 bieten eine besondere Mischung aus Abenteuer und kultureller Bildung. Hier werden neue Herausforderungen gemeistert, sei es bei sportlichen Aktivitäten oder beim Entdecken von neuen Orten. Diese Fahrten fördern nicht nur den Zusammenhalt der Klasse, sondern bieten auch Einblicke in andere Kulturen.
Ein besonderes Erlebnis in dieser Stufe ist das abschließende Theaterprojekt, bei dem alle in verschiedene Rollen schlüpfen und die Klassengemeinschaft durch Kreativität und Zusammenarbeit weiter gefördert wird. Dieses Projekt wird intensiv durch die Eltern begleitet.